Die neue Synagoge
Ende des Jahres 2007 wird die Synagoge mit dem Ge-meindezentrum während eines Festaktes mit vielen
Gästen eingeweiht.
Die Fläche des Baugrundstücks umfasst ca. 4300 qm. Die Höhe der Baukosten beträgt ca. 6,9 Millionen Euro.
Der
Synagogenbau mit Gemeindezentrum war der größte Wunsch der Gemeindemitglieder nach der Trennung von der Gemeinde Recklinghausen; daher führte der Vorstand die ers-ten Gespräche mit dem damaligen
Oberbürgermeister Ernst-Otto Stüber. Dieser wie auch andere Politiker sicherten zu, sich zum gegebenen Zeitpunkt für den Neubau einer Synagoge mit Gemeindezentrum zu engagieren. Als endlich der notwendige
Schritt getan war, wurde sehr schnell der Förderverein "Freundeskreis Bochumer Synagoge" gegründet. Dieser hatte sich zum Ziel gesetzt, Geld für den Bau zu sammeln. Es wurden auch verschiedene
Aktivitäten von Seiten des Freundeskreises initiiert, unter anderem ein Benefizkonzert mit den Bochumer Symphonikern unter der Leitung von Steven Sloane.
Zwar gab es von Seiten der Stadt sowie auch des
Landes Nordrhein-Westfalen die Zusicherung, jeweils ein Drittel der Baukosten zu übernehmen, jedoch muss die Gemeinde den Rest der Baukosten selbst aufbringen. Der Landesverband sicherte finanzielle
Unterstützung zu. Trotzdem war es notwendig, dass die Gemeinde einen Kredit zur Finanzierung aufnahm.
Im November 2005 konnte der Grundstein gelegt,
bereits am 21. Dezember 2006 Richtfest gefeiert werden.
Von der Castroper Straße, an der das Baugrundstück neben dem Planetarium liegt, kann man die
Bauaktivitäten gut verfolgen. Am 15. November 2005 wurde der Platz der Synagoge und des Gemeindezentrums von Seiten der Stadt in Erich-Mendel-Platz
umbenannt. Der Name geht auf den letzten Kantor der Gemeinde Bochum, der sich um die synagogale Musik verdient gemacht hat, zurück. Besser hätte die Namensgebung nicht sein können, da der Platz des
Planetariums ebenfalls nach einem berühmten Bochumer Musiker benannt ist.
Das Gemeindezentrum umfasst, neben der Synagoge mit Veranstaltungsraum, Büroräume für die Verwaltung, Räume für die
Seniorenarbeit, die Jugendarbeit einschließlich Diskothek, für die Sozialarbeit, einen Sportraum für Makkabi sowie natürlich die Küche und die Mikwe mit entsprechenden
Vorräumen.
Die Veranda ist so angelegt, dass sie vom Jugendzentrum mitbenutzt werden kann. Außerdem befinden sich im Gemeindezentrum noch ein
Begegnungsraum sowie ein öffentliches Café mit jüdischer Küche für alle Bochumer Bürger.
Die Gemeindemitglieder hoffen, dass Synagoge und Gemeindezentrum
nicht nur ein Treff - und Mittelpunkt für alle Mitglieder ist, sondern dass neues jüdisches Leben entsteht bzw. weiter besteht und dass unsere Kinder und Jugendlichen mit neuer Freude das Gemeindezentrum
besuchen. Aber es soll auch ein Begegnungsort für alle Bochumer Bürger, gleich welcher Religion, sein. Nur der rege Austausch wird die Normalität des Zusammenlebens zwischen Juden und Nichtjuden
fördern.
Sollten ehemalige Bochumer Juden wieder einmal Bochum besuchen, so hoffen wir, dass sie auch die Möglichkeit nutzen, das Gemeindezentrum und
die Synagoge
aufzusuchen.
(Ruth Engler)
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